Edelmetalle üben seit jeher eine große Faszination auf Menschen aus – ob als Zahlungsmittel, Wertanlage oder Rohstoff für Schmuck und technische Anwendungen. Doch was passiert eigentlich, wenn ein alter Goldring, eine beschädigte Silberkette oder Zahngoldreste eingeschmolzen werden? Und wie wirkt sich die Reinheit des Metalls auf den Schmelzpreis Gold oder den Schmelzpreis Silber aus? Genau diese Fragen sind für alle von Bedeutung, die sich mit dem Recycling und der Wiederverwertung von Edelmetallen beschäftigen.
Der Begriff „Schmelzpreis“ ist eng verknüpft mit dem Prozess der Einschmelzung: Während es an den Börsen und im Handel offizielle Notierungen für Feingold, Feinsilber oder Platin gibt, sind beim Recycling noch zusätzliche Faktoren wichtig – beispielsweise die Kosten für das Einschmelzen, die Legierung und der Reinheitsgrad. Ob es sich um Zahngold, ein zerbrochenes Armband oder Industrieteile aus Platin handelt: Der Schmelzpreis kann stark variieren.
In diesem Beitrag erhalten Sie einen umfassenden Überblick über den Schmelzpreis von Gold, Zahngold, Silber, Platin, Palladium und Rhodium. Wir beginnen mit grundlegenden Informationen dazu, wie sich Schmelzpreise definieren, und gehen im weiteren Verlauf auf die Besonderheiten der jeweiligen Metalle ein. Auch die Frage, wie man den Schmelzpreis Goldlegierung oder den Schmelzpreis 585 Gold bestimmt, wird eingehend behandelt. Abschließend werfen wir einen Blick auf die Faktoren, die den Schmelzpreis beeinflussen, und betrachten in einer Zusammenfassung, was diese Informationen für private und industrielle Edelmetallverkäufer bedeuten.
999 Gold | 999 Silber | 999 Platin | 999 Palladium | 999 Rhodium |
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53,67 € | 0,56 € | 27,29 € | 62,53 € | 267,55 € |
Bevor wir uns den einzelnen Metallen zuwenden, sollten wir klären, was der Schmelzpreis genau ist und wie er zustande kommt. Grundsätzlich ist zwischen dem Börsenpreis für Edelmetalle und dem Schmelzpreis zu unterscheiden. An den internationalen Rohstoffmärkten existieren tägliche Notierungen für Gold, Silber, Platin, Palladium und Rhodium – sie spiegeln das Marktgleichgewicht aus Angebot und Nachfrage wider und geben den Wert für reine Edelmetalle an (beispielsweise 999er Gold oder 999er Silber).
Der Schmelzpreis hingegen bezeichnet den tatsächlichen Auszahlungspreis, den man für ein einzuschmelzendes Metallteil erhält.
Das heißt, wenn Sie Schmuck mit 585er Goldlegierung verkaufen, erhalten Sie nicht den vollen Feingoldpreis, da 585er Gold nur 58,5 % reines Gold enthält und die restlichen 41,5 % aus anderen Metallen bestehen. Ähnlich sieht es bei Silberbesteck (800er oder 835er Silber) oder Zahngold aus.
Der Schmelzvorgang selbst setzt voraus, dass das angelieferte Material gründlich analysiert wird. Im Labor – beispielsweise bei einem Scheideanstalt-Betrieb – werden Proben genommen, um den exakten Gold-, Silber-, Platin- oder Palladiumgehalt zu bestimmen. Je präziser diese Prüfung, desto exakter lässt sich der Schmelzpreis festlegen.
Goldlegierung | 1 Gramm | 5 Gramm | 20 Gramm | 100 Gramm |
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999 Gold | 53,67 € | 268,35 € | 1.073,40 € | 5.367,00 € |
900 Gold | 47,77 € | 238,85 € | 955,40 € | 4.777,00 € |
750 Gold | 40,23 € | 201,15 € | 804,60 € | 4.023,00 € |
585 Gold | 31,43 € | 157,15 € | 628,60 € | 3.143,00 € |
375 Gold | 19,56 € | 97,80 € | 391,20 € | 1.956,00 € |
333 Gold | 17,96 € | 89,80 € | 359,20 € | 1.796,00 € |
Gold ist das wohl bekannteste Edelmetall: Seit Jahrtausenden wird es für Münzen, Barren und Schmuck verwendet. Wenn wir von einem Schmelzpreis Gold sprechen, geht es um den Wert des reinen Goldes nach Abzug von Legierungsteilen und Verarbeitungskosten.
Im Goldhandel bildet der Goldpreis an den Rohstoffbörsen die Basis. Doch wer Goldschmuck, alte Münzen oder Nuggets einschmelzen lässt, stellt schnell fest, dass der Auszahlungsbetrag abweichen kann. Der Grund liegt darin, dass die meisten Schmuckstücke und Gegenstände keine 999er-Reinheit aufweisen.
Für besonders häufig verwendete Goldlegierungen ist 585er Gold ein Standard. Das bedeutet, in 1.000 g dieser Legierung stecken 585 g Feingold, der Rest sind Zusatzmetalle (zum Beispiel Kupfer, Silber). Daher liegt der Schmelzpreis 585 Gold unter dem Preis für reines (999er) Gold. Scheideanstalten ermitteln bei der Analyse, wie viel Feingold tatsächlich in der eingeschmolzenen Ware enthalten ist, und zahlen den aktuellen Tagespreis, abzüglich Gebühr, genau für diesen Feingoldanteil.
Nicht nur 585er Gold, sondern auch Legierungen mit 333, 750 oder 916 Anteile (Karatangaben 8 K, 18 K, 22 K usw.) kommen vor. Der Schmelzpreis Goldlegierung variiert je nach Karatzahl. Höher karätige Legierungen erzielen im Regelfall einen besseren Ankaufspreis, weil mehr reines Gold enthalten ist. Trotzdem wird auch der Zustand des Materials berücksichtigt; starker Abrieb oder Verunreinigungen können die endgültige Auszahlung reduzieren.
Zahngoldlegierung | 1 Gramm | 5 Gramm | 20 Gramm | 100 Gramm |
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750er Dentalgold | 40,18 € | 200,90 € | 803,60 € | 4.018,00 € |
600er Dentalgold | 32,32 € | 161,60 € | 646,40 € | 3.232,00 € |
Zahngold ist ein Spezialfall innerhalb der Goldlegierungen. Aufgrund seiner Biokompatibilität wird Gold in der Zahnmedizin seit Jahrzehnten verwendet, häufig kombiniert mit anderen Metallen wie Platin, Palladium oder Silber, um Härte und Eigenschaften zu verbessern.
Zahngold kann recht unterschiedlich zusammengesetzt sein. Häufig finden sich Legierungen mit hohem Goldanteil (z. B. 70–85 %) plus Palladium und Silber. Damit man den Schmelzwert präzise ermitteln kann, sind aufwendige Analysen notwendig. Oft wird das Zahngold zunächst von Rückständen wie Keramik oder Zement befreit, ehe eine Bestimmung des Feingehalts erfolgen kann.
Neben dem klassischen Gelbgold kommen auch weiße Goldlegierungen mit erhöhtem Palladium- oder Platinanteil zum Einsatz. Dementsprechend kann der Schmelzpreis stark schwanken: Eine Legierung mit hohem Palladiumanteil kann beispielsweise deutlich wertvoller sein als eine, die vorwiegend Kupfer oder Zink enthält.
Zahngold wird in speziellen Recyclingprozessen eingeschmolzen, um das enthaltene Gold sowie andere Edelmetalle zurückzugewinnen. In vielen Fällen beauftragen Zahnarztpraxen oder Labore Scheideanstalten, die den Wert vor Ort oder nach Einsendung ermitteln. Auch Privatpersonen können ihr altes Zahngold (nach Entfernung) einschicken. Der Vorteil für alle Beteiligten: Ein oftmals ungenutzter Rohstoff erhält einen neuen Verwendungszweck, und der Erlös kann beachtlich sein, je nach Zusammensetzung. Veränderungen reagieren wird.
Silberlegierung | 1 Gramm | 5 Gramm | 20 Gramm | 100 Gramm |
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999 Silber | 0,56 € | 2,80 € | 11,20 € | 56,00 € |
925 Silber | 0,49 € | 2,45 € | 9,80 € | 49,00 € |
835 Silber | 0,43 € | 2,15 € | 8,60 € | 43,00 € |
800 Silber | 0,41 € | 2,05 € | 8,20 € | 41,00 € |
700 Silber | 0,37 € | 1,85 € | 7,40 € | 37,00 € |
625 Silber | 0,30 € | 1,50 € | 6,00 € | 30,00 € |
Im Vergleich zu Gold ist Silber deutlich preiswerter – und doch wird es weltweit in großen Mengen gehandelt. Wenn es um den Schmelzpreis Silber geht, spielen verschiedene Feinheiten und Legierungen eine Rolle.
Bei Silbergegenständen begegnen wir oft Stempeln wie 800, 835 oder 925. Diese Zahlen geben den prozentualen Silbergehalt je 1.000 g Legierung an. 925er Silber nennt man auch „Sterling Silber“. Es ist nicht nur in Angloamerika sehr verbreitet, sondern auch in Europa. Je höher die Feinheit, desto höher der Schmelzpreis Silber, da mehr reines Silber gewonnen werden kann.
Silberschmuck ist aufgrund seiner guten Formbarkeit und ansprechenden Optik beliebt, während Silberbesteck eine lange Tradition hat. In der Industrie wird Silber als Leiter in elektrischen Schaltungen oder für seine antibakteriellen Eigenschaften (z. B. medizinische Instrumente) verwendet. Auch bei der Fotografie und in der Photovoltaik (Solarzellen) spielt Silber eine Rolle, allerdings fließt hier oft hochreines Silber ein.
Der Börsenpreis für Silber liegt üblicherweise pro Feinunze (ca. 31,1 g) vor. Den Schmelzpreis erhalten Sie, wenn Sie alte Silberwaren an eine Scheideanstalt verkaufen. Dabei muss die Reinheit bestimmt werden, ehe der Auszahlungsbetrag ermittelt wird. Ähnlich wie beim Gold wird eine Bearbeitungsgebühr abgezogen. Als Faustregel gilt: Je reiner das Silber und je größer die zu verarbeitende Menge, desto günstiger werden meist die Prozesstage und desto näher kommt man an den Spotpreis (Börsenpreis).
Platinlegierung | 1 Gramm | 5 Gramm | 20 Gramm | 100 Gramm |
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999 Platin | 27,29 € | 136,45 € | 545,80 € | 2.729,00 € |
950 Platin | 22,18 € | 110,90 € | 443,60 € | 2.218,00 € |
Platin gehört zur Gruppe der Platinmetalle und ist in vielerlei Hinsicht wertvoll. Typische Einsatzgebiete liegen sowohl in der Schmuckherstellung als auch in der Industrie (Abgaskatalysatoren, Elektroden, chemische Industrie). Der Schmelzpreis Platin ist daher für private Verkäufer (etwa bei Platin-Schmuck) und die Industrie gleichermaßen interessant.
Platin zeichnet sich durch seine hohe Dichte, Korrosionsbeständigkeit und Hitzebeständigkeit aus. In der Schmuckbranche wird es wegen seiner Strapazierfähigkeit und dezenten Farbe gern für hochwertige Ringe eingesetzt. In der Industrie sind es vor allem technische Prozesse (z. B. in der Glasherstellung oder bei Katalysatoren), die Platin unverzichtbar machen.
Schmuckplatin liegt häufig in Legierungen vor, beispielsweise 950er oder 900er. Industrieware kann einen variablen Reinheitsgrad aufweisen. Für den Schmelzpreis Platin kommt es daher stark darauf an, in welcher Form das Material vorliegt. Industrielle „Schrotte“ können etwa mit anderen Metallen oder Verunreinigungen behaftet sein. Dies führt zu einem gewissen Aufwand bei der Aufbereitung.
Platin wird an den Börsen in US-Dollar je Feinunze notiert, ähnlich wie Gold oder Silber. Dennoch schwankt der Platinpreis oft unabhängig vom Goldpreis. Beim Einschmelzen werden meist zusätzliche Analyseverfahren angewendet, da Platinmetalle (Palladium, Rhodium etc.) ebenfalls enthalten sein können. Je nach technischer Ausstattung der Scheideanstalt lässt sich daher der Reinheitsgrad exakter bestimmen, was in einem besseren Ankaufspreis resultieren kann.
Palladiumlegierung | 1 Gramm | 5 Gramm | 20 Gramm | 100 Gramm |
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999 Palladium | 62,53 € | 312,65 € | 1.250,60 € | 6.253,00 € |
950 Palladium | 58,98 € | 294,90 € | 1.179,60 € | 5.898,00 € |
Palladium ist eng mit Platin verwandt und zählt ebenfalls zu den Platinmetallen (Platinum Group Metals, kurz PGMs). Die Automobilindustrie ist der größte Verbraucher von Palladium, da es in Katalysatoren für Benzinfahrzeuge eingesetzt wird.
Neben der Anwendung in Katalysatoren spielt Palladium eine Rolle in der Elektronik, in der Schmuckherstellung (als Beimischung, etwa in Weißgold) und im Dentalbereich. Da Palladium seltener ist als Silber und dennoch stark nachgefragt, kann es zu hohen Preisen kommen.
Wer Palladium recyclen möchte, findet es oft in kleinen Mengen in Elektronikschrott oder in speziellen Legierungen (z. B. Dentallabore). Das Einschmelzen und Separieren erfordert Fachkenntnisse und hochspezialisierte Apparaturen. Dennoch ist es lohnend, denn Palladium kann kostspielig sein und der Schmelzpreis kann hoch ausfallen, wenn das Material einen angemessenen Reinheitsgrad aufweist.
In den letzten Jahren übertraf der Palladiumpreis zeitweilig den Goldpreis, was an der starken Nachfrage für Benzinmotor-Katalysatoren lag. Wer also alten Zahnersatz oder Schmuck mit hohem Palladiumanteil besitzt, könnte beim Verkauf einen ansehnlichen Erlös erzielen.
Rhodiumlegierung | 1 Gramm | 5 Gramm | 20 Gramm | 100 Gramm |
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999 Rhodium | 267,55 € | 1.337,75 € | 5.351,00 € | 26.755,00 € |
Rhodium ist eines der seltensten Metalle und weist eine extreme Preisschwankung auf. Es wird ebenfalls in Katalysatoren (vor allem zur Reduktion von Stickoxiden) eingesetzt und war phasenweise das teuerste Edelmetall der Welt.
Rhodium fällt meist als Nebenprodukt bei der Platin- oder Nickelgewinnung an und ist entsprechend eng am Markt. Nur wenige Länder, wie Südafrika oder Russland, fördern relevante Mengen. Die Seltenheit hat den Effekt, dass der Rhodiumpreis extrem volatil ist.
Hauptanwendungen: Autoabgaskatalysatoren, aber auch Luxusgüterbeschichtungen (z. B. Rhodinierung von Weißgoldschmuck). Im Schmuckbereich ist Rhodium als dünne Plattierung bekannt, was einen strahlenden Glanz erzeugt und das Material anlaufbeständiger macht.
Wer Rhodium einschmelzen möchte, steht vor anspruchsvollen Verfahren. Bei der Wiedergewinnung aus Katalysatoren oder Dentallabor-Resten ist es wichtig, dass getrennte Metallfraktionen sauber aufbereitet werden. Da Rhodium in Mikroanteilen vorkommt, lohnen sich Sammel- und Recyclingprozesse erst in größeren Mengen. Ist jedoch eine signifikante Menge Rhodium enthalten, kann der Schmelzpreis sehr hoch liegen.
Unabhängig davon, ob es um Schmelzpreis Gold, Schmelzpreis Silber, Schmelzpreis Platin oder um andere Edelmetalle geht, bleiben bestimmte Einflussfaktoren immer gleich.:
An den internationalen Rohstoffbörsen wird der Edelmetallpreis täglich neu festgelegt. Steigt die Nachfrage (z. B. in der Automobilindustrie) oder sinkt das Angebot (z. B. durch politische Unruhen in Förderländern), kann der Preis nach oben schnellen. Umgekehrt kann eine Rezession die Nachfrage senken und damit den Preis drücken.
Der effektive Schmelzpreis spiegelt immer den Anteil an reinem Edelmetall wider. In der Praxis kann es vorkommen, dass vermeintlich „hochwertige“ Legierungen weniger Edelmetall enthalten als erwartet, was den Verkaufserlös mindert.
Wer Edelmetalle einschmelzen lässt, muss auf die Kosten achten, die das Labor oder die Scheideanstalt in Rechnung stellt. Für Privatpersonen kann es sinnvoll sein, mehrere Angebote einzuholen oder direkt bei einem seriösen Edelmetallhändler vor Ort zu verkaufen, um Gebühren zu sparen.
Edelmetalle werden in US-Dollar notiert. Ein starker Dollar kann den Preis in Euro erhöhen, ein schwacher Dollar kann ihn senken – je nachdem, in welcher Währung der Verkäufer oder Käufer primär agiert.
Bei knappen Metallen (Rhodium, Palladium) kann es zu hohen Preisschwankungen durch spekulative Aktivitäten kommen. Darauf hat ein Einzelverkäufer wenig Einfluss, doch es lohnt sich, die Marktstimmung zu beobachten.
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