Kolloidales Silber ist eine Flüssigkeit, in der winzige Silberpartikel fein verteilt und suspendiert sind. Diese Partikel sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht sichtbar sind und eine homogene Lösung bilden. Seit Jahrhunderten wird kolloidales Silber aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften geschätzt und in verschiedenen Kulturen für medizinische Zwecke eingesetzt. In der heutigen Zeit findet es vor allem in der alternativen Medizin Verwendung, wo es als natürliches Antibiotikum und zur Unterstützung des Immunsystems beworben wird.
Die Verwendung von Silber zu medizinischen Zwecken hat eine lange Geschichte. Bereits in der Antike nutzten Ägypter, Griechen und Römer Silbergefäße zur Lagerung von Wasser und anderen Flüssigkeiten, um deren Haltbarkeit zu verlängern. Im Mittelalter wurde Silber als Mittel gegen Infektionen eingesetzt, und bis ins frühe 20. Jahrhundert war es ein gängiges antimikrobielles Mittel. Mit der Entwicklung moderner Antibiotika verlor Silber jedoch an Bedeutung in der Schulmedizin.
Kolloidales Silber wird durch verschiedene Verfahren hergestellt, bei denen reines Silber in destilliertem Wasser gelöst wird. Die häufigste Methode ist die elektrolytische Herstellung, bei der ein elektrischer Strom durch Silberelektroden in Wasser geleitet wird. Dadurch lösen sich winzige Silberionen und -partikel im Wasser. Die Qualität und Wirksamkeit des kolloidalen Silbers hängen von der Partikelgröße, der Konzentration und der Reinheit der Ausgangsmaterialien ab.
Die Silberpartikel in kolloidalem Silber sind in der Regel zwischen 1 und 100 Nanometer groß. Aufgrund ihrer geringen Größe haben sie eine große Oberfläche im Verhältnis zu ihrem Volumen, was ihre reaktiven Eigenschaften beeinflusst. Die Suspension ist oft klar bis leicht opaleszierend und hat keinen ausgeprägten Geschmack oder Geruch.
In der alternativen Medizin wird kolloidales Silber für eine Vielzahl von Beschwerden empfohlen. Befürworter behaupten, dass es antibakterielle, antivirale und antifungale Eigenschaften besitzt und somit bei Infektionen helfen kann. Es wird sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet, beispielsweise zur Behandlung von Hauterkrankungen, Wunden, Erkältungen und anderen Infektionen.
Einige Menschen verwenden kolloidales Silber als Nahrungsergänzungsmittel, um das Immunsystem zu stärken oder chronische Erkrankungen zu behandeln. Es wird auch in Nasensprays, Augentropfen und Cremes angeboten. Trotz dieser vielfältigen Anwendungen ist die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit von kolloidalem Silber in den meisten Fällen begrenzt oder nicht vorhanden.
Die antimikrobiellen Eigenschaften von Silber werden auf verschiedene Mechanismen zurückgeführt. Silberionen können in die Zellmembranen von Bakterien eindringen und deren Stoffwechsel stören. Sie binden an Proteine und DNA, was zu Funktionsverlusten und letztlich zum Absterben der Mikroorganismen führt. Diese Effekte wurden in vitro, also unter Laborbedingungen, beobachtet.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Wirksamkeit von kolloidalem Silber in lebenden Organismen komplexer ist und nicht direkt aus Laborergebnissen abgeleitet werden kann. Faktoren wie Bioverfügbarkeit, Dosierung und Wechselwirkungen mit anderen Substanzen spielen eine entscheidende Rolle.
Die Einnahme von kolloidalem Silber ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Das bekannteste und sichtbarste Risiko ist die Argyrie, eine irreversible Verfärbung der Haut und Schleimhäute. Bei Argyrie lagern sich Silberpartikel in der Haut ab, was zu einer bläulich-grauen Färbung führt. Dieser Zustand ist medizinisch harmlos, aber ästhetisch belastend und kann das soziale Leben beeinträchtigen.
Darüber hinaus kann die Anreicherung von Silber im Körper die Funktion von Organen beeinträchtigen. Es gibt Berichte über Nieren-, Leber- und neurologische Schäden im Zusammenhang mit der langfristigen Einnahme hoher Dosen von kolloidalem Silber. Wechselwirkungen mit Medikamenten sind ebenfalls möglich, da Silber die Absorption und Wirksamkeit bestimmter Arzneimittel beeinflussen kann.
Gesundheitsbehörden wie die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Deutschland haben Warnungen bezüglich der Verwendung von kolloidalem Silber ausgesprochen. Sie weisen darauf hin, dass kolloidales Silber nicht als Arzneimittel zugelassen ist und keine nachgewiesene therapeutische Wirkung besitzt. In vielen Ländern ist der Vertrieb von kolloidalem Silber als Nahrungsergänzungsmittel oder Heilmittel eingeschränkt oder verboten.
Medizinische Fachgesellschaften raten von der Verwendung ab und empfehlen stattdessen evidenzbasierte Therapien. Patienten sollten vor der Einnahme von kolloidalem Silber unbedingt einen Arzt konsultieren, um mögliche Risiken zu besprechen und sichere Behandlungsalternativen zu finden.
Ähnlich wie kolloidales Silber wird auch kolloidales Gold in der alternativen Medizin verwendet. Es besteht aus winzigen Goldpartikeln, die in einer Flüssigkeit suspendiert sind. Befürworter schreiben kolloidalem Gold verschiedene gesundheitliche Vorteile zu, darunter die Förderung der geistigen Klarheit und die Linderung von Entzündungen. Auch hier ist die wissenschaftliche Evidenz für diese Behauptungen begrenzt.
Beide Substanzen teilen die Eigenschaft, dass sie aus Edelmetallen in kolloidaler Form bestehen und in der alternativen Medizin eingesetzt werden. Allerdings unterscheiden sie sich in ihren angeblichen Wirkungen, Risiken und dem regulatorischen Status. Während kolloidales Silber vor allem für seine antimikrobiellen Eigenschaften beworben wird, steht kolloidales Gold im Zusammenhang mit kognitiven und entzündungshemmenden Effekten. In beiden Fällen ist Vorsicht geboten, und es sollte auf wissenschaftlich fundierte Informationen zurückgegriffen werden.
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