Der Abbau von Platin unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Aspekten von dem anderer Edelmetalle wie Gold und Silber. Platin kommt wesentlich seltener in der Erdkruste vor und ist oft in viel geringeren Konzentrationen vorhanden, was den Abbau komplexer und teurer macht. Es wird hauptsächlich in Südafrika und Russland gefördert, während Gold und Silber in einer größeren geografischen Vielfalt abgebaut werden. Zudem erfordert der Platinabbau spezielle Techniken und Prozesse, da Platin oft in Verbindung mit anderen Metallen wie Nickel und Kupfer vorkommt. Diese Unterschiede machen den Platinabbau einzigartig und heben ihn von den üblichen Methoden und Herausforderungen des Gold- und Silberabbaus ab.
Platin kommt in der Erdkruste deutlich seltener vor als Gold und Silber und ist geografisch stärker konzentriert. Die größten Platinvorkommen befinden sich in Südafrika, insbesondere im Bushveld-Komplex, der etwa 70 % der weltweiten Platinproduktion liefert. Weitere bedeutende Vorkommen finden sich in Russland, hauptsächlich im Ural und in Sibirien, sowie in Kanada und Simbabwe. Diese Regionen sind bekannt für ihre reichen Platingruppenelemente (PGE), die neben Platin auch Palladium, Rhodium und andere wertvolle Metalle umfassen.
Im Vergleich dazu sind die Vorkommen von Gold und Silber weltweit weit verbreiteter. Gold wird in nahezu allen Kontinenten gefördert, wobei die größten Produzenten China, Australien, Russland und die USA sind. Auch Länder wie Kanada, Südafrika und Peru tragen erheblich zur globalen Goldproduktion bei. Silber hingegen wird hauptsächlich in Mexiko, Peru, China, Australien und Russland gefördert. Die Verteilung der Silbervorkommen ist ebenfalls breit gestreut, mit bedeutenden Minen in Nord- und Südamerika, Europa und Asien.
Die geologischen Formationen, in denen Platin vorkommt, unterscheiden sich ebenfalls von denen, in denen Gold und Silber zu finden sind. Platin wird hauptsächlich in magmatischen Lagerstätten gefunden, die durch die langsame Abkühlung von Magma entstehen. Diese Lagerstätten enthalten oft hohe Konzentrationen von Platin und anderen Platingruppenelementen. Ein typisches Beispiel ist der Bushveld-Komplex in Südafrika, eine der größten magmatischen Lagerstätten der Welt.
Gold und Silber hingegen kommen in einer Vielzahl von geologischen Umgebungen vor. Gold wird häufig in hydrothermalen Lagerstätten gefunden, die durch heiße, mineralreiche Flüssigkeiten entstehen, die durch Gesteinsschichten zirkulieren und Gold ablagern. Solche Lagerstätten können in Venen, Adern oder Erzgängen auftreten. Ein weiteres bedeutendes Vorkommen von Gold sind alluviale Ablagerungen, wo Gold durch Wassererosion aus primären Quellen freigesetzt und in Flussbetten und anderen Sedimentansammlungen abgelagert wird.
Silbervorkommen sind oft mit anderen Metallvorkommen, wie Blei und Zink, vergesellschaftet. Silber wird häufig in polymetallischen Lagerstätten gefunden, die durch hydrothermale Prozesse gebildet werden. Diese Lagerstätten enthalten oft auch andere Metalle wie Kupfer, Blei und Zink, was den Abbau und die Verhüttung von Silber ökonomisch attraktiv macht.
Der Abbau von Platin erfolgt hauptsächlich durch zwei Methoden: Untertagebau und Tagebau.
Untertagebau
Diese Methode wird verwendet, wenn sich die Platinvorkommen tief unter der Erdoberfläche befinden. Im Untertagebau werden Schächte und Tunnel in die Erde gegraben, um an die Platinadern zu gelangen. Häufig werden hier Bohr- und Sprengtechniken eingesetzt, um das Erz zu lösen und zu fördern. Das Erz wird anschließend an die Oberfläche transportiert, wo es weiterverarbeitet wird. Ein bekanntes Beispiel für Untertagebau ist der Bushveld-Komplex in Südafrika, der große Platinvorkommen enthält.
Tagebau
Tagebau wird eingesetzt, wenn sich die Platinvorkommen nahe der Erdoberfläche befinden. Hierbei wird die oberste Erdschicht entfernt, um an das Erz zu gelangen. Große Maschinen wie Bagger, Schaufellader und Lastwagen werden verwendet, um das Erz abzutragen und zu transportieren. Der Tagebau ist oft weniger kostenintensiv als der Untertagebau. Tagebaubetriebe finden sich ebenfalls im Bushveld-Komplex und in Russland.
Die Abbaumethoden für Gold und Silber sind ähnlich vielfältig, jedoch gibt es einige Unterschiede, die durch die geologischen Vorkommen und die Konzentration der Metalle bedingt sind.
Gold
Silber
Die Technologien und Ausrüstungen, die für den Abbau von Platin, Gold und Silber erforderlich sind, variieren je nach Abbaumethode und Tiefe der Lagerstätten
Die Konzentration von Platin in Erzen ist im Vergleich zu Gold und Silber sehr gering. Platin kommt oft in Konzentrationen von etwa 1 bis 5 Gramm pro Tonne Erz vor. In den reichsten Lagerstätten, wie dem Bushveld-Komplex in Südafrika, können die Konzentrationen bis zu 10 Gramm pro Tonne erreichen, aber dies ist eher die Ausnahme als die Regel. Solche niedrigen Konzentrationen erfordern den Abbau großer Erzvolumen, um wirtschaftlich lohnend zu sein.
Im Vergleich dazu sind die Erzgehalte bei Gold und Silber unterschiedlich, wobei beide Metalle in der Regel in höheren Konzentrationen vorkommen als Platin.
Gold
Die Konzentration von Gold in Erzen variiert stark, je nach Lagerstätte. In hochgradigen Goldminen liegt die Konzentration oft zwischen 5 und 10 Gramm pro Tonne, in einigen extrem reichen Lagerstätten sogar über 20 Gramm pro Tonne. In niedriggradigen Minen kann die Konzentration jedoch unter 1 Gramm pro Tonne liegen. Der Durchschnittswert für Goldminen weltweit liegt bei etwa 1 bis 2 Gramm pro Tonne.
Silber
Die Konzentration von Silber in Erzen ist ebenfalls variabel. In Silberminen kann die Konzentration zwischen 50 und 600 Gramm pro Tonne liegen. Wie bei Gold variiert der Erzgehalt je nach Art der Lagerstätte und der Abbauart. In polymetallischen Lagerstätten, wo Silber als Nebenprodukt gewonnen wird, kann die Konzentration niedriger sein, aber die Förderung bleibt wirtschaftlich aufgrund der gleichzeitigen Gewinnung anderer Metalle wie Blei, Zink und Kupfer.
Die Effizienz und Ausbeute der Abbauprozesse für Platin, Gold und Silber hängen stark von den verwendeten Technologien und den spezifischen Eigenschaften der Lagerstätten ab.
Platin
Der Abbau von Platin ist technisch anspruchsvoll und erfordert fortschrittliche Technologien zur Konzentration und Extraktion. Aufgrund der niedrigen Erzgehalte müssen große Mengen Erz verarbeitet werden. Die Effizienz des Abbaus wird durch den Einsatz moderner Techniken wie Flotation und Schmelzprozesse erhöht, die es ermöglichen, Platin von anderen Metallen und Mineralien zu trennen. Die Ausbeute von Platin kann durch diese Prozesse optimiert werden, liegt aber oft unter 90 %, da die komplexe Geologie und das Vorhandensein von Platingruppenelementen eine vollständige Extraktion erschweren.
Gold
Die Effizienz der Goldgewinnung variiert je nach Lagerstätte und Methode. In hochgradigen Minen mit hohen Erzkonzentrationen ist die Ausbeute oft hoch, über 90 %, da moderne Techniken wie Cyanidlaugung und Carbon-in-Leach (CIL) Prozesse effektiv sind. In alluvialen Ablagerungen ist die Ausbeute ebenfalls hoch, da Gold leicht von Sedimenten getrennt werden kann. In niedriggradigen Lagerstätten ist die Effizienz niedriger, aber der Einsatz von Großtagebau und modernen Verarbeitungsmethoden kann dennoch wirtschaftlich sein.
Silber
Die Ausbeute bei der Silbergewinnung ist meist hoch, oft über 85 %, insbesondere in Lagerstätten mit hohen Erzkonzentrationen. Silber wird häufig zusammen mit anderen Metallen wie Blei und Zink gewonnen, was die Effizienz der Prozesse erhöht. Flotation, Schmelzprozesse und elektrolytische Raffination sind gängige Methoden zur Trennung und Gewinnung von Silber. Die Kombination dieser Prozesse ermöglicht eine effektive Extraktion von Silber aus polymetallischen Erzen.
Der Abbau von Platin ist im Vergleich zu anderen Edelmetallen besonders kostenintensiv.
Niedrige Konzentrationen
Die geringe Konzentration von Platin in den Erzen (oft nur 1 bis 5 Gramm pro Tonne) bedeutet, dass große Mengen Erz abgebaut und verarbeitet werden müssen, um kleine Mengen Platin zu gewinnen.
Aufwendige Verarbeitungsmethoden
Die Trennung von Platin aus Erz erfordert komplexe und teure Verfahren wie Flotation, Schmelzen und elektrolytische Raffination. Diese Prozesse sind energie- und arbeitsintensiv.
Geologische Bedingungen
Viele der größten Platinvorkommen befinden sich in tiefen, schwer zugänglichen geologischen Formationen, was teure Untertagebaumethoden erforderlich macht. Diese Methoden beinhalten den Bau und die Wartung von Schächten und Tunneln, was die Kosten weiter erhöht.
Betriebskosten
Hohe Betriebskosten, einschließlich Lohnkosten, Energieverbrauch und Ausrüstungsverschleiß, tragen ebenfalls zur hohen Kostenstruktur des Platinabbaus bei.
Die Nachfrage nach Platin wird von verschiedenen industriellen und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst.
Industrieanwendungen
Platin wird in vielen Industrien verwendet, darunter die Automobilindustrie (für Katalysatoren), die Chemieindustrie (als Katalysator in verschiedenen chemischen Prozessen), und die Schmuckherstellung. Die Nachfrage in diesen Sektoren hat erheblichen Einfluss auf den Platinpreis.
Investitionsnachfrage
Ähnlich wie Gold wird Platin auch als Anlageform betrachtet. Investoren kaufen Platin in physischer Form (Barren und Münzen) sowie durch Finanzprodukte (ETFs, Futures), was die Preisdynamik beeinflusst.
Angebotsseite
Da Platinvorkommen geografisch konzentriert sind, kann die Produktionskapazität einzelner Minen oder Regionen (z.B. politische Instabilität in Südafrika) erhebliche Auswirkungen auf das Angebot und somit auf den Preis haben.
Technologische Entwicklungen
Fortschritte in Recyclingtechnologien und die Entwicklung von Ersatzstoffen für Platin in industriellen Anwendungen können die Nachfrage beeinflussen und somit die Preisgestaltung verändern.
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